Tübinger Umweltanalytikern gelang Hattrick beim Dioxin-Symposium

Auf der internationalen Dioxin-Tagung, die vom 12. bis 16. August in Amsterdam stattgefunden hat, sind drei Tübinger Forscher mit Posterpreisen ausgezeichnet worden. Die Doktoranden des Instituts für Organische Chemie hatten ihre von den Professoren Hanspaul Hagenmaier und Peter Krauss betreuten umweltrelevanten Projekte vorgestellt.

Der Chemiker Peter Behnisch, der einen der Preise erhalten hat, untersuchte zusammen mit dem Biologen Axel Engelhart die Schadstoffbelastung beim Iltis. Diese heimische Marderart ist mittlerweile vom Aussterben bedroht. Die beiden Forscher stellten fest, daß der Iltis heute eine geringere Belastung an polychlorierten Biphenylen (PCB) aufweist als noch vor zehn Jahren. Die PCBs sind eine weitverbreitete Stoffklasse, die in der Vergangenheit in großer Menge in verschiedenen technischen Bereichen angewandt wurden und heute noch bei Verbrennungsprozessen in die Umwelt gelangen. Demnach muß es andere Gründe für den Rückgang der Population geben, wie z. B. die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensgrundlage.

Die zweite Preisträgerin Katrin Mahnke untersuchte die Rückstände bei der Zuckerrohrverbrennung in Brasilien, indem sie Luft-, Boden- und Depositionsmessungen vornahm. Es wird vermutet, daß die bei den Bränden freigesetzten Stoffe verantwortlich sind für die in dem lateinamerikanischen Land vorhandenen Umweltgifte.

Nur bestimmte Dioxine reichern sich im menschlichen Körper an und vergiften ihn. Dies sind die 2,3,7,8 mit Chlor substituierten Dioxine, insbesondere das Seveso-Gift. Bisher ist für diese Sonderstellung keine überzeugende Erklärung gefunden worden. Der Ansatz von Roland Weber und Till Kühn auf der Grundlage quantenmechanischer Berechnungen könnte diese Lücke füllen. Roland Weber ist der dritte Preisträger.

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